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Schon nach zwei Tagen...

Herausgegeben von tinjo in WORTE ZUM TAG · 20/7/2014 10:43:10
Tags: VerdachtMH17UkraineSchweizerKinderschänder

... steht das beliebteste Thema der profitgetriebenen Medienleute wieder an erster Stelle.
Noch ist der Schock des Abschusses der MH17 in der Ukraine bei den zu Mitgefühl fähigen Menschen zu gross, als dass man wieder unbelastet  zu den Anforderungen des Alltags übergehen kann.

Doch die Schweizer Medien haben bereits eine neue Sensationsmeldung, die der Katastrophe in der Ukraine den ersten Rang genommen hat:

Die Verhaftung eines Schweizer Pädophilen in Thailand...  


Die Rangfolge der Ankündigungen auf der Frontseite des Internet-Tages-Anzeigers am Sonntagmorgen, 20.Juli 2014:
an erster Stelle:
Wie ein Schweizer Kinderschänder die Lücken im Gesetz ausnutzte
an zweiter Stelle:
Dutzende Tote nach israelischem Angriff auf Gaza Stadt
an dritter Stelle:
Haben die Separatisten alle Leichen verschwinden lassen?

Die Rangfolge der Ankündigungen auf der Frontseite der Internet-Sonnntags-Zeitung am Sonntagmorgen, 20.Juli 2014:
an erster Stelle:
Kinderporno-Verdacht - Verfahren in Thailand gegen vorbestraften Schweizer
an zweiter Stelle:
Separatisten plündern Absturzstelle
an driitter Stelle:
Freizügigkeit: Blocher wirft EU Vertragsbruch vor

An erster Stelle sollen die Leserinnen und Leser also erfahren:
Ein 69-jähriger Schweizer habe "mehrfach Jugendliche missbraucht. Zweimal wurde er deswegen in der Schweiz verurteilt. Trotzdem konnte T. jahrelang als Betreuer in Heimen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Er tingelte von Kanton zu Kanton, von Heim zu Heim – seine Arbeitgeber waren ahnungslos. Schamlos nutzte T. die Lücken im System aus." wird im Tages-Anzeiger berichtet.
und weiter: "Die thailändische Polizei verdächtigt ihn, kinderpornografisches Material herzustellen und nach Europa zu verkaufen."  
(Hervorhebung durch tinjo)

Ein Verdacht der thailändischen Polizei gegen einen Schweizer Pädophilen, schafft es an die erste Stelle eines Teils der grössten Schweizer Tageszeitungen, während in der Ukraine, in Israel und am Gaza-Streifen und in weiteren Kriegsgebieten weiter Menschen - auch unschuldige Kinder - getötet werden und Leichen der Flugzeuginsassen der MH17 noch in den Kornfeldern liegen.

Kann eine solche Rangfolge von Wichtigkeiten, die dem Publikum vorgesetzt werden, noch anders beurteilt werden, als dass sich gewisse Medienleute auch bei den grössten Katastrophen nicht zurückhalten können, ihr Lieblingsthema (d.h. das von ihnen beim Publikum vermutete Thema Nr.1) so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können?

Wer will mir da widersprechen???


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